Montag, 26. Mai 2008

Aufgestellt


So können also drei Tage im Leben das Leben in eine andere Position versetzen. Durch Perspektive Verschiebung. Durch Öffnen und Halten und Mitmachen. All das in einem Kloster auf einem Berg in fränkischer Provinz. Allein ein Ort, der seine Kraft durch die Rebstöcke sprotzt. Ein dicker Hase (kein olles Karnickel!!) sitzt in der Sonne auf dem Weg, den ich erlaufe. Er hebt den Hintern und zeigt ihn mir - statt Angst. Ich: Respekt. Und etwas schamhaft die Erkenntnis, dass das viel beschworene und ersehnte Ich-sein-Wollen mit allein-sein-Angst besetzt ist. Tolle Wurst. Es ist einfach einfacher und erlernter sich aufgebröselt mit Abhörgeräten an die anderen zu pressen. Aber ein Zurück gibt es nicht. Da helfen auch blutige Finger nichts. Auch zerkochte Strickjacken nicht. Ich konnte es einfach nicht ignorieren: Ich wurde gemocht, so wie ich bin. Einfach so. Das größte und erhabendste Gefühl der Welt. Geschenkt. Danke.

Freitag, 16. Mai 2008

Fux und Foxi

war jedenfalls der Geselle, den ich Vorgestern Morgen in der Hasenheide traf. Er stand nicht so gut im Saft wie der hier abgebildete Kollege. Ich sah eigentlich auch nur noch sein ziemlich zerzaustes Hinterteil, das in einem Busch verschwand. Erkannt habe ich ihn trotzdem sofort. Und mich gefreut. Da hat sich was verändert: Ich erinnere mich, vor Jahren im hinteren Teil der Bergmannstraße (bei den Friedhöfen. Da wo die Luft auf einmal ganz anders ist), nachts auf der Straße einen Bruder getroffen zu haben. Es hat mich verstört und traurig gemacht. Ich wollte keinen Fuchs in der Stadt sehen. Meine Natur-Sehnsucht war empfindlich gestört von diesem Bild. Ich konnte nicht anders, als ihn mir immer nur tot unter Auoträdern vorzustellen. Und ich habe das Bild gehasst - immer wieder gerne genötigt vom überambitionierten Arthauskino: Rehe, Hirsche und natürlich Füchse - sie alle wurden schon auf die Leinwand gequält. Im Morgengrauen auf verlassenen sechspurigen Straßen. Da fand ich die Hasenheide, mein neues Natursehnsuchtszuhause, auch für den Fuchs ein gutes Zuhause. Die Hunde dort sind meist angeleint, er hat also gute Chancen, relativ unbehelligt durch die Büsche streifen zu können. Eine Restsorge bleibt, ob er einen sicheren Ort für sich hat.

Sonntag, 11. Mai 2008

Peter Hacks

Beeilt Euch, ihr Stunden, die Liebste will kommen.
Was trödelt, was schleppt ihr, was tut ihr euch schwer?
Herunter da, Sonne, und Abschied genommen. 
Verstehst du nicht, Tag, man verlangt dich nicht mehr.
Mit seinen Droschken und Schwalben und Hunden
Wird mir das ganze Leben zum Joch.
Schluß mit Geschäften. Beeilt euch ihr Stunden.
Und wärt ihr Sekunden, ich haßte euch noch.
Ich kann nicht erwarten, den staunenden Schimmer
In ihrem zärtlichen Auge zu sehn.
Verschwindet, ihr Stunden, am besten für immer.
Die Liebste will kommen, die Welt soll vergehn.

Hormonelles Bermudadreieck


Nicht weit von dem Haus, in dem ich wohne, ist eine Brücke. Dort ist es lebendig und laut und nicht richtig schön, aber irgendwie toll. Für mich scheint der Ort ein hormonell und emotionaler Knotenpunkt auf der inneren Landkarte zu sein. Immer, wenn ich die Brücke überquere oder mich dort gastronomisch vergnüge, habe ich Begegnungen mit der Vergangenheit. Wesen aus unterschiedlichen Epochen stehen an der Ampel, an der Musikbox, radeln an mir vorbei. Stimmt nicht! Alle halten an! Sehen mich, freuen sich, dass ich zurück bin in der Stadt. Und ich stehe da und leuchte ein wenig vor mich hin. In der Stadt aus der ich gerade komme, habe ich nie jemanden getroffen. Nicht aus der Zukunft, nicht aus der Vergangenheit - schon gar nicht aus der Gegenwart.

Weiteratmen

Das ist immer noch die Devise und darf nicht vernachlässigt werde. Die Tatsache, dass ich kaum noch heule, scheint mich übermütig werden zu lassen. Sooo schnell schießen die Preußen bekanntlich aber nicht! Also weitermachen. Wenig schlafen, viel schwimmen, viel laufen, wenig essen, viel trinken, Musik hören, schreiben, leuchten. Trotzdem. 

Freitag, 9. Mai 2008

Pling*


Ich habe einen so heftigen Eisprung, dass die Eierstöcke schnalzen! Kann ich einfach nicht anders formulieren. Und niemanden interessiert es. Hat ja auch was Gutes.

Dienstag, 6. Mai 2008

Morgenstund in der Hasenheide

Wegen frühmorgendlicher Bettflucht wurde heute das Lauffeld schon mal um 7:00h aufgerollt. Ganz neues setting: Ohne Musik und Frühschicht. Geruch: Waldmeister!!! Die olle Molle ist wirklich ein Feuerwerk der Gerüche! Ich laufe am Anfang immer zu schnell und in der Neuköllnkurve kommen dann die Seitenstiche. Aber das schneller Laufen macht Spaß! Hinter der Kurve beginnt der Geschäftsbereich und ich muss sagen: Chapeau! Die Frühschicht aus dem BTM-Verkaufskombinat war schon am Platze. 7:00h?? Early Bird??? Quasi Früschwimmer-Rabatt??
Who knows. Der Esel hat jedenfalls noch geschlafen oder ist umgezogen. Dafür, wie toll - stellt sich für mich ein Pfau an den Zaun und schlägt ein formidables Rad. Soll ich das als Anmache verstehen?

Montag, 5. Mai 2008

Spargeln


allein - wenn ich es eigentlich nicht allein will, ist ein gelindes Alpträumchen. Das mach ich nicht noch mal. Spargel passt nicht auf einen Reversi-Stein. Das hätte ich eigentlich auch mit bloßem Auge sehen können müssen.

5. Mai 2008

RADIOHEAD Tickets. Gerne zwei, eins (nur für mich) wäre auch okay.

Bin ja schon weg

Achtung, Achtung. Dieses wird ein viel gehasster Betroffenheitseintrag. Die Herren - bitte lieber wegschauen. Sonst droht Übelkeit und Bettflucht. Womit wir schon beim Thema wären. Ich möchte Begegnungen auch einfach abschütteln können. Aber sie kleben an mir: in- und außenwändig. Ich behalte den Geruch der Begegnung, den Geschmack und die Gesten bei mir. Wie von einem leichten, durchsichtigen Regenmantel werde ich umhüllt. Ausziehen und zusammen knüllen und in die Ecke rotzen geht aber leider nicht! Dafür sind sie aber eigentlich gemacht, verdammt! Tsza! Ich will den KonTACKT. Ich renn mit brizzelnden Stromenden hinterher und will wenigstens einen kleinen Funken spüren. Ich weiß doch, dass er da ist - ich hab ihn erfunden!
Verweigerung des Gegenüber lässt mich abgurgeln.

Sonntag, 4. Mai 2008

Ruf doch mal an!

So schwer kann das doch nicht sein?! Jetzt einfach mal da anzurufen, in der Vergangenheit. Zur Not auflegen oder falsch verbunden sein ist ja auch eine Option.

Hasenheide am Sonntag


Auch die Drogenwirtschaft handelt im Sinne des Herrn: Am siebten Tage sollst Du ruhn. Oder jedenfalls ausschlafen und erst zur Spätschicht im Park antreten. Aber wo ist eigentlich die Kundschaft? Muss die sich auch verstecken? Vor den Verkäufern, weil sie empfindlich in der Unterzahl sind (die Käufer)? Neues Geruchserlebnis heute: Ein schlecht gelaunter Esel. Geruch des Esels: Ganzheitlich. Wenn ich mich aufraffen kann mal das Handy mitzuschleppen, versuche ich dem alten I-Ah ein Porträt abzuringen. Freiwillig läuft bei dem wahrscheinlich gar nichts. 

Samstag, 3. Mai 2008

Neue Laufschuhe.

Hasenheide VS Prinzenbad

Wer hätte das gedacht: In der Hasenheide kann es nach Bärlauch riechen! Als Idee macht das ja Sinn - Anfang Mai. Sicherheitshalber hatte ich die Riech-Sinne eher auf Pipi, Hasch und Hunde-a-a eingestellt. Angenehme Überraschung! Auch insgesamt. Viel weniger Hunde und auch überschaubares Dealer-Aufkommen. Habe mich diesbezüglich zu einer eigenwilligen Theorie hin reissen lassen. Ich unterstelle den Dealern minderes Interesse an Polizeikontakt. Deshalb auch minderes Interesse am Vollziehen oder auch nur Tolerieren von Sexual- oder ähnlichen Delikten. Sicherheit durch Crack-Dealer im öffentlichen Raum? Die Theorie bleibt irgendwie gewagt und wird weiter beobachtet. Das Wetter ist wankelmütig, trotzdem sind wir unerschrocken und hängen das Anschwimmen noch hinten dran! Respekt!! Drei Pisco sauer von Gestern Nacht wollen auch erst mal weg geschwommen werden.

Freitag, 2. Mai 2008

Reversi


Ein großartiger Klassiker aus den Siebzigern - neu entdeckt. An dieser Stelle dank an Freundin S, die mit unerschrockener Analyse und praktischen Tipps bei der Trauma-Bewältigung zur Seite stand. Eventuell bringt ihr das eine Nennung in der nächsten wissenschaftlichen Veröffentlichung von Dr. B. ein - Who knows!! Die Idee ist so einfach und doch genial: Reversi-artig von einem Menschen, dem man das auch mal angeboten hatte, Lebensräume, Lieblingsessen und andersartige Erinnerungen zurück zu erobern. Einfach innerlich den Stein wieder zur eigenen Farbe umdrehen und damit den Besetzer vertreiben. Funktioniert wirklich! Wenn nicht, bitte bei Ravensburger, nicht bei mir Beschwerde einreichen.

Donnerstag, 1. Mai 2008

Maiwetter und musikalische Umerziehung

Ich habe keine Ahnung wie es möglich sein soll, ausgerechnet an einem ersten Mai an dem es regnet, aufzuhören RADIOHEAD zu hören. Monothematische Grundbedürfnisbefriedigung heißt hier: Wochenlang die selbe Musik zu hören und wenn gegessen wird: Äpfel. Rituale sind die Tröstung der Weidwunden.