Samstag, 2. Mai 2009

Angeschwommen



Der erste Mai ist doch eigentlich ein tolles Datum um sich zu erinnern. Mir fällt das sonst wirklich schwer, mich an Wetterlagen von Ostern oder Geburtstagen zurück zu erinnern. Den ersten Mai kann ich mir merken, weil da angeschwommen wird. Für den Körper ja noch mal eine ganz andere Temperaturerinnerungsmöglichkeit. Die Schwimmgruppe und ich treffen uns also rituell am 1. Mai gegen mittag vor dem Prinzenbad und sind dann immer etwas aufgeregt. Das Prinzessinenbad ist das einzige Berliner Sommerbad, das so früh im Jahr öffnet. Gut für mich. Wir besprechen uns, ob schon in eine Zehnerkarte investiert werden soll - entscheiden uns aber dagegen. Erst mal vorsichtig das Terrain sondieren. Wir tragen sehr große Sonnenbrillen und haben uns eigentlich ausnahmsweise darauf geeinigt, das beheizte Becken zu nehmen. Wird aber gerade renoviert. Wir sind etwas beleidigt, weil wegen des guten Wetters natürlich auch die ganzen Schönwetterschwimmer da sind. Nicht nur, wie im letzten Jahr, abgehärtete und durchtrainierte Unerschrockene, mit den man verschwörerische Blicke am Beckenrand austauscht. Letztes Jahr hatten die Bäume auch noch keine Blätter und uns war wirklich richtig kalt. Gestern waren wir aber auch einfach zu schwach um die Schönwetterschwimmer zu verteufeln. Wir hatten ja selbst noch den Teufel im Blut. Den Tanzteufel, der uns die ganze Nacht wild rumspringen und drehen und locken ließ.

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