Donnerstag, 4. Juni 2009

Donnerstag, 28. Mai 2009

Zwei Sterne polarisiert


 " Nein, es werden eher zwei sich überlappende Kreise sein, im Zentrum eine bestimmt, fest verbundene gemeinsame Fläche, aber beide stoßen mit getrennten Bögen in die Welt hinaus. Eine ausbalancierte Spannung, die sich den Umständen anpassen kann, ein Spielraum für Zugkraft, hohe Spannung und doch ein starker Zusammenhalt. Zwei Sterne polarisiert (Achtung! Das bezieht sich auf die obere Grafik!) - so etwa. In Momenten totaler Kommunikation fast etwa so: (jetzt bitte die unteren beiden Kringel betrachten), fast zu einem verschmolzen. Doch ist Verschmelzung eine unerwünschte Unmöglichkeit - und auch gar nicht überlebensfähig."
Sylvia Plath, Die Tagebücher

Mittwoch, 27. Mai 2009

Hoch heben


Ich bin im letzten Jahr zweimal hoch gehoben worden. Einmal an der Ostsee, einmal vor meinem Balkon. Nicht auf Händen, nicht über Schwellen getragen. Ohne Vorsatz oder Sinn oder Verstand. Aber eben getragen. Zum weinen schön.

Sonntag, 24. Mai 2009

Dienstag, 19. Mai 2009

These Days: 1 /19. Mai



So. Passender weise ist der Song des Tages von der verrückten (hat sie wirklich ihren Sohn angejunkt??! Irgendwie total unvorstellbar. Wird aber behauptet) Nico: These Days. Soundtrack des großartigen und heiß geliebten THE ROYAL TENENBAUMS. Erinnerungen an die tollste Berlinale meines Lebens. Muss das selbe Jahr wie DER TALENTIERTE MISTER RIPLEY gewesen sein. Auf der Premiere standen Jude Law und Matt Damon plötzlich im Publikum und haben "americano" performed. Die Tenebaums Party - da hatten die Verleiher noch Geld und es wurde (ich weiß nicht mehr wo) die komplette (in meiner Erinnerung jedenfalls) Tenenbaums-Villa nachgebaut. Mit Zelt zum rein kriechen und allem zick und zack. Ich war überwältigt.
Sonst ist zu heute noch zu notieren: Die Gräfin (Großmutter (meine)) wurde 96 und wir sollten uns alle nichts vor machen - da ist noch mächtig Luft nach oben. Ich bin sehr gespannt, ob der eine oder die andere die Zeit nutzt, sich ihrer Tyrannei und Schreckensherrschaft zu entziehen und ins Heckenrosental abzuwandern. B hat mich in der Agentur angerufen - eine bemerkenswerte Premiere.

In Reminiszenz an Helmut Krausser:

Lektüre: Judith Hermann: Alice
Getränk: Augustiner
Essen: Spaghetti Pesto
Musik: Nico
Screen: Dexter

Montag, 4. Mai 2009

Rückspiel


Am Mittwoch ist das Championsleague Rückspiel Barca / Chelsea. Ich grabe an einer Fußballgruppe rum und bisher sieht es ganz gut aus. Ich locke noch mit unlauteren Mitteln, aber das merken die Objekte der Begierde nicht. Jungs wachsen ja automatisch in Fußballschaugruppen hinein. Ich muss mir die suchen. Ich kann zwar auch alleine und sogar in der Kneipe alleine, aber richtig schön ist es in der Kleingruppe. Wenn man die Lieblingsspieler und Mannschaft der anderen fast genauso lieb hat wie die eigene. Und das Treffen und Zusammensein selbstverständlich und nicht weg denkbar ist. Wenn einer nicht kommt, es auffällt und alle sich wundern und was fehlt. Einer. Oder hoffentlich bald eine - nämlich ich.

Samstag, 2. Mai 2009

Angeschwommen



Der erste Mai ist doch eigentlich ein tolles Datum um sich zu erinnern. Mir fällt das sonst wirklich schwer, mich an Wetterlagen von Ostern oder Geburtstagen zurück zu erinnern. Den ersten Mai kann ich mir merken, weil da angeschwommen wird. Für den Körper ja noch mal eine ganz andere Temperaturerinnerungsmöglichkeit. Die Schwimmgruppe und ich treffen uns also rituell am 1. Mai gegen mittag vor dem Prinzenbad und sind dann immer etwas aufgeregt. Das Prinzessinenbad ist das einzige Berliner Sommerbad, das so früh im Jahr öffnet. Gut für mich. Wir besprechen uns, ob schon in eine Zehnerkarte investiert werden soll - entscheiden uns aber dagegen. Erst mal vorsichtig das Terrain sondieren. Wir tragen sehr große Sonnenbrillen und haben uns eigentlich ausnahmsweise darauf geeinigt, das beheizte Becken zu nehmen. Wird aber gerade renoviert. Wir sind etwas beleidigt, weil wegen des guten Wetters natürlich auch die ganzen Schönwetterschwimmer da sind. Nicht nur, wie im letzten Jahr, abgehärtete und durchtrainierte Unerschrockene, mit den man verschwörerische Blicke am Beckenrand austauscht. Letztes Jahr hatten die Bäume auch noch keine Blätter und uns war wirklich richtig kalt. Gestern waren wir aber auch einfach zu schwach um die Schönwetterschwimmer zu verteufeln. Wir hatten ja selbst noch den Teufel im Blut. Den Tanzteufel, der uns die ganze Nacht wild rumspringen und drehen und locken ließ.

Donnerstag, 16. April 2009

Strampeln und Ringen



lautet das Motto nun seit einem Jahr. Am Freitag sogar seit ganz genau einem Jahr. Da hat sich eine Hand auf meinen Arsch gelegt. Nicht ganz zufällig, aber jederzeit wegziehbar. Ich habe einiges rausgefunden in diesem Jahr. Dass mich das Ringen zwar wahnsinnig anstrengt, ich mich darin aber sehr viel sicherer fühle als im Schaukeln zum Beispiel. Flankenschüsse erwischen mich trotz des harten Trainings immer wieder unvorbereitet und lassen mich einfach, peng peng, zwischen die Ähren sinken. Das gute daran: Es sieht mich keiner und ich kann mich um die Wunden kümmern und kurz verschnaufen. Und wieder Kräfte sammeln. Zum weiterstrampeln.

Dienstag, 24. Februar 2009

Nordsee ist Mordsee


Die Häuser in der Westerheide sehen aus, wie sehr dicke Hasen, die sich satt und zufrieden auf die Hügel legen. Der Wind kann ruhig an ihrem Reet-Fell zausen, das macht ihnen nix. Sie liegen da und käuen und sehen dem Treiben der kleinen Autos oder Leute, die sich durch sie hindurch schlängeln, in aller Seelenruhe zu. Und da liegt wohl der größte Unterschied zwischen den Hasen und mir: fehlende Seelenruhe. Bei Tag und bei Nacht. Manchmal so fehlend, dass es schäumt und schreit und die Füße und den Hintern kalt werden lässt und dann steht auch schon die Blasenentzündung parat und assistiert beim einfach auf dem Bahnsteig stehen lassen als wäre es das normalste auf der Welt, sich zum Abschied nicht küssen lassen sondern einfach umdrehen und die Kapuze hoch ziehen und weg gehen.